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{Das Nolde-Museum / Stiftung Seebüll}

Emil Nolde (1867-1956) - sein ursprünglicher Name war Hansen - zählt zu den führenden Malern des Expressionismus und gilt als einer der grossen Aquarelllisten in der Kunst des 20. Jahrhundert, sein eigentliches Ausdrucksmittel war die Farbe. 

Das Nolde-Museum

Noldes ehemaliger Wohnsitz Seebüll liegt an der Grenze zu Dänemark inmitten der Marschlandschaft nahe der Nordsee, nicht weit von Tondern und dem Dorf Nolde, wo der Maler 1867 als Sohn eines Bauern geboren wurde.

Nolde ist weit und häufig gereist, die Winter verbrachte er zumeist in Berlin; doch empfand er zeitlebens eine tiefe Verbundenheit zu seiner Heimatlandschaft. 

Das Haus Seebüll hat er sich von 1927 bis 1937 nach eigenen Entwürfen bauen lassen. Es war Wohnhaus mit Atelier und Bildersaal und wurde ihm zum Ort der Zuflucht, als seine Kunst während der Nazi-Herrschaft als "entartet" gebrandmarkt und in deutschen Museen beschlagnahmt wurde. In der Zeit des Malverbots, das 1941 verhängt wurde, entstand in Seebüll heimlich die Folge der Ungemalten Bilder, über 1.300 kleinformatige Aquarelle. 

Nach dem Tod des Malers wurde das eigenwillige, burgartige Gebäude mit dem reichen künstlerischen Nachlass gemäss Noldes testamentarischer Verfügung als Stiftung Seebüll Ada und Emil Nolde der Allgemeinheit geöffnet. Haus und Innenräume erfuhren bei der Umgestaltung nur geringfügige Veränderungen, so gleicht ein Gang durch die Ausstellung mehr einem Atelierbesuch als der Besichtigung eines Museums. 

Blick aus dem berühmten Garten auf das Nolde-Museum

Im jährlichen Wechsel werden in Seebüll Ausstellungen gezeigt, die jeweils einen neuen Querschnitt durch das Gesamtwerk des Malers geben: Gemälde, Aquarelle, darunter eine Folge der Ungemalten Bilder, Zeichnungen, Graphik und Kunsthandwerk, insgesamt etwa 170 Arbeiten, im ehemaligen Atelier Noldes eine Auswahl seiner religiösen Bilder mit dem neunteiligen Werk "Das Leben Christi" (1911/12). 

Der grosse Reichtum der Sammlung und die ungewöhnliche Vielfalt des Werks mit Landschaften und Meeren, Bildnissen, Blumengärten, Grotesken und Phantasien, mit Bildern aus dem Nachtleben der Grossstadt Berlin und von der Südseereise ermöglichen immer wieder in veränderter Auswahl neue, überraschende Einsichten in Noldes künstlerisches Schaffen. Sonderausstellungen widmen sich bestimmte Werkgruppen und Themenkreisen. 

Überall, wo sich der Maler niederliess, legte er Blumengärten an. Auch das Haus Seebüll ist von einem prachtvollem Garten umgeben, von Nolde entworfen. 

Selbstbewusst erhebt sich der hohe, geschlossene Bau aus dem tiefen Land. Die Eigenart der nordfriesischen Landschaft und die Sonderheit des Ortes, das Ambiente von Architektur und Garten bleiben nicht blosse Zutat zu Noldes Kunst, vielmehr bilden in diesem Gesamtgefüge Natur und Kunst eine harmonische Einheit. Die Aussenwelt wird zur Innenwelt und erläutert das künstlerische Werk und umgekehrt. Neben dem Ausstellungshaus befindet sich ein Museumsshop, in unmittelbarer Nähe ein Gästehaus mit Cafe und Fremdenzimmer. 

Quelle: Prospekt Nolde-Museum (2000)


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